Schokolade
(Text und Musik: Philipp H.; Arr.: "Die Guten")

Ihr sperrt euch manchmal selber ein
habt die Haustür fest verschlossen
die Fenster zugesperrt
die Rolläden zieht ihr bis ganz nach unten
auf daß euch niemand sieht und riecht und fühlt
und hört
und hinter der Fassade
feßt ihr dann Schokolade
und seit allein
Mit eurer Lust
mit eurem Frust
mit eurer Wut im Bauch
Lust zu sagen
was zu wagen
aber nur nicht zu laut
wenn Kinder fragen
lieber Schlagen
als Red und Antwort stehn
denn man will ja leben
und das Leben soll weitergehn
wie bisher
Ja, das Leben das ist schwer
die Last des Lebens schwer zu tragen
sie paßt nicht mal in euren großen Wagen
ein großes, tiefes, dunkles Jammertal
angefüllt mit Schmerz und Pein und Not
und Qual
und der Pfarrer predigt es von der Kanzel
und der Politiker vom Podest
und ihr glaubt es
Immer wieder
immer wieder
und gleich noch einmal
und paar Pillen zur Beruhigung
vor und nach dem Mahl
wenn Kinder fragen
lieber Schlagen
als Red und Antwort stehn
denn man will ja leben
und das Leben soll weiter gehn
wie bisher
Und auch ich
ich sperr mich manchmal selber ein
hab die Haustür fest verschlossen
die Fenster zugesperrt
die Rolläden zieh ich bis ganz nach unten
auf das mich niemand sieht und riecht und fühlt
und hört
und hinter der Fassade
freß ich dann Schokolade
und bin allein
bei mir
Mit meiner Lust mit meinem Frust
mit meiner Wut im Bauch
Lust zu sagen - was zu wagen
hey, hier liegt doch was im Argen
und dann hau ich auf ne Trommel
und das dröhnt die ganze Nacht
und die Nachbarschaft wird wach
und lacht und lacht
lacht sich schief und lacht sich krumm
ach, das wär eigendlich nicht dumm
Menschen reißen Türen auf
und sie sehn sich ins Gesicht
die Fassade brockelt, spricht
und Gefühle komm ans Licht
und wir sprechen eine Sprache
die heut noch kein Mensch spricht